Hirse stammt ursprünglich aus Afrika. Die zu der Pflanzenfamilie der Gräser gehörenden Pflanzen werden aber schon seit längerer Zeit züchterisch weiterentwickelt und werden insbesondere in Südeuropa und Amerika als Futterpflanze für Wiederkäuer angebaut. Aufgrund ihrer Herkunft sind sie als C4-Pflanze sehr trockenheitsverträglich und können in diesen Lagen daher bessere Erträge erzielen als Mais.
Die schnellwüchsigen, einjährigen Pflanzen sind aber auch bei uns anbauwürdig. Sie sind eine interessantes Fruchtfolgeglied für die Biomasseerzeugung für die späte Saat, z. B. nach Ganzpflanzensilagen im Juni, da sie trotz des kurzen Vegetationszeitraums viel Trockenmasse produzieren. Ein Anbau als Hauptfrucht wie auch als Zwischenfrucht ist daher eine neue Alternative.
Die Aussaat sollte frühestens ab Mitte Mai erfolgen, da zur Keimung eine Bodentemperatur von >12° erforderlich ist und zu geringe Temperaturen die Jugendentwicklung hemmen. Die Saatstärke bei Sudangräsern kann je nach Typ und Nutzung stark schwanken. Bis zu 40 kg/ha sind möglich, allerdings haben versuche gezeigt, dass geringere Saatstärken größere Einzelpflanzen zur Folge habe, sodass die hier angegebenen Saatstärken ein guter Richtwert sind. Bei Mohrenhirse (Zuckerhirse) sollte die Saatstärke etwa doppelt so hoch sein wie bei Silomais, in Niederschlagsreichen Gegenden können bis zu 25 Kö/qm gesät werden. Die Düngung muss wie bei Mais durchgeführt werden, ohne eine ausreichende Stickstoffversorgung ist das Erreichen der hohen TM-Erträge nicht möglich. Die Ernte sollte nach dem Rispenschieben durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt haben die Pflanzen einen TS-Gehalt von ca. 28 %. Sorghum kann wie Mais siliert werden. Zuckerhirsensilage sollte unbedingt mit anderen Fermenten im Vorgärer gemischt werden, da aufgrund des hohen Zuckergehalts die Gefahr der Übersäuerung besteht.